Fast schon wie die Großen  (Quelle: Tageblatt für den Kreis Steinfurt)

Metelen. Der kleine Elias kann es kaum fassen. Plötzlich hält er die funkelnde Monstranz in den Händen, die kurz vorher noch in dem großen Koffer eingeschlossen war, den Küster Udo Nobis aus der Ecke hervorgeholt hatte. Staunend schauen auch die anderen Kinder auf das kostbar verzierte Gerät, das sie sonst nur bei der Prozession oder im Fernsehen zu sehen bekommen. So langsam sinkt allerdings der Arm des Jungen zu Boden. Und auch Udo Nobis bemerkt: „Ganz schön schwer, nicht wahr?“ Kein Wunder also, dass Pastor Stapper bei den Prozessionen in Metelen immer die kleinere Monstranz trägt, wie der Küster erzählt.

2009 01 24 Wintergang 103

Die jungen Teilnehmer des Kolping-Spaziergangs fühlen sich wie richtige Messdiener. In der Pfarrkirche dürfen sie auch gegen den großen Gong schlagen. Fotos: Katerkamp
Die jungen Teilnehmer des Kolping-Spaziergangs fühlen sich wie richtige Messdiener. In der Pfarrkirche dürfen sie auch gegen den großen Gong schlagen. Fotos: Katerkamp

Doch das sind längst nicht die einzigen kostbaren Dinge, die Nobis den Kindern und ihren Eltern beim Kolping- Winterspaziergang zeigt, als diese einen Zwischenstopp in der Sakristei der Pfarrkirche einlegen. Auch auf die mit Gold und Silber verschnörkelten Kelche, die der Pastor zum Beispiel als Behälter für die Hostien verwendet, dürfen die Kinder einen Blick werfen.

Als kleine Kostprobe dürfen sie sogar ein Stückchen Brot nehmen. „Weißt du, wie das schmeckt?“, fragt ein Schützling seine Mutter. Ihr ist der Geschmack natürlich schon bekannt. „Wie Esspapier, nicht wahr?“, meint sie.

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Küster Udo Nobis zeigt, wie schwer die große Monstranz ist.

Farbenfroh geht es weiter, als Nobis den Kindern die verschiedenen Gewänder der Pastöre zeigt. Grün, rot, schwarz, lila und weiß – für jeden Anlass die passende Farbe. „Knapp 2500 Euro ist so ein Gewand wert“, verrät Nobis. Und sogar eins in braun, hergestellt aus Baumrinde, zeigt er den Kindern. Es ist ein Geschenk aus der Partnergemeinde aus Afrika.

Pastoralreferentin Ruth Bentler zeigt daraufhin den Teilnehmern, was es noch alles in der Kirche zu sehen gibt. Die Schutzpatrone Cornelius und Cyprianus finden die Kleinen schnell. „Der sieht ja aus wie der Nikolaus“, meint ein Mädchen, als sie die Statue von Cyprianus begutachtet und ihr Blick auf dessen Mütze und Stab fällt. Und dabei hat sie gar nicht so unrecht, schließlich war beides früher ein Zeichen für das Amt des Bischofs, erklärt Ruth Bentler. Und Bischof waren sowohl der heilige Cyprianus als auch der Nikolaus.

Vom Taufbecken sind die Kinder ebenfalls begeistert. „Das ist ja ganz golden“, staunt ein Junge. Sogar einen Blick in den „Tresor der Kirche“, wie Pastoralreferentin Bentler sagt, dürfen die Mädchen und Jungen werfen, in das Tabernakel, den Aufbewahrungsort für die bereits gesegneten Hostien.

Wie richtige Messdiener fühlen sich dann die Kleinen, als sie an der Glocke ziehen, die sonst nur zu Beginn einer Messe läutet, und mit dem Hammer gegen den Gong schlagen dürfen. „Der vibriert ja“, merken sie erstaunt, als sie ihre Finger an den Schirm halten. Damit läuten sie gleichzeitig das Ende der Entdeckungsreise ein. Die jungen Familien machen sich im Anschluss noch zu einer kleinen Runde durch Metelen auf.

Abends gibt es dann ein Abendessen in der Oase, zusammen mit den anderen Erwachsenen, die sich zum Eisenbahnmuseum aufgemacht haben, und der Jugendgruppe um Ulla Tenspolde, die ihren eigenen Wintergang veranstaltet hat.

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